E-Commerce boomt, Innenstädte verweisen.
Die Corona-Pandemie hat diese schon länger zu spürende Entwicklung noch einmal beschleunigt.
Warum der stationäre Handel auf Dauer trotzdem kein Auslaufmodell ist und wie Händler dem Verbraucher trotz Abstandsregeln und Zutrittsbegrenzungen außergewöhnliche Einkaufserlebnisse bieten können, erfahren Sie hier.
Der bundesweite Lockdown in Deutschland ist seit Wochen beendet, nahezu sämtliche Geschäfte sind wieder geöffnet. Doch trotzdem bleiben vielerorts die Kunden aus. Die Corona-Pandemie hat die Einkaufsgewohnheiten der Deutschen massiv verändert. Viele kaufen auch weiterhin lieber online ein – vor allem aufgrund von Sicherheitsbedenken und den veränderten Rahmenbedingungen wie Sicherheitsabständen und Maskenpflicht.
Das macht dem Einzelhandel schwer zu schaffen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzminus von 40 Milliarden Euro im Nicht-Lebensmittelhandel – vorausgesetzt es kommt keine zweite Pandemiewelle. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Umsatzminus von vier Prozent.
Commerce Cast: Welche Trends der Onlinehandel auf dem Schirm haben sollte
Wer als Handelsunternehmen beim Kunden auch künftig punkten will, muss auf Zack sein. Denn es geht auch im Onlinehandel um erstklassige Einkaufserlebnisse. Was das konkret bedeutet, diskutieren namhafte Experten in den kommenden Wochen im „K5-Commerce Cast powered by SAP“.
Damit ist das Jahr 2020 laut HDE das Jahr mit dem stärksten Wirtschaftsrückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem zweiten Weltkrieg. „Die Kunden kommen nicht in der gewohnten Zahl, die Umsätze sinken dementsprechend weit unter Normalniveau“, klagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Neue Rolle für den stationären Handel
Und Besserung scheint erst einmal nicht in Sicht: „Die Coronakrise wird den Handel noch einige Jahre beschäftigen“, ist Genth überzeugt. Vor allem, weil sie dem E-Commerce in die Karten spielt.
Viele Kunden kaufen inzwischen lieber online als in der Innenstadt oder dem Shopping-Center ein.
Die Zahlen beweisen das: So sind laut HDE die Ausgaben pro Einkauf zwischen März und Mai im stationären Handel um zehn Prozent gesunken, während sie im Online-Handel um 20 Prozent stiegen.
Diese Entwicklung setzt den Einzelhandel unter Druck, schnell seine Geschäftsmodelle sowie Standort- und Investitionsentscheidungen anzupassen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Ladenlokale, Einkaufszentren und Shoppingmeilen aus deutschen Städten verschwinden sollen.
Im Gegenteil: Ihnen kommt in der neuen Normalität eine große Bedeutung zu. Denn sie schaffen einen Ort für zwischenmenschliche Interaktionen und werden in einer zunehmend digitalisierten Welt zum Puffer gegen Einsamkeit und Isolation.
Einzelhandel: 5 Thesen für die Zukunft
Das Corona-Jahr 2020 lief für den deutschen Einzelhandel nicht so schlecht wie befürchtet. Dennoch: Gewinner sind vor allem einzelne Branchen und der E-Commerce. Den stationären Handel in den Innenstädten hat es dagegen stark getroffen - eine Pleitewelle droht. Was können Einzelhändler in den nächsten Monaten tun, um nicht zu den Verlierern der Krise zu gehören?
Bleibt die Frage, wie sich Einzelhändler jetzt und in Zukunft aufstellen müssen, um Kunden für das „Offline“-Shopping neu zu begeistern und gleichzeitig wieder in die Gewinnzone zu kommen. Langfristig geht dabei wohl kein Weg an hybriden Handelskonzepten vorbei.
Aber auch kurz- und mittelfristig kann der Handel einiges tun, um Konsumenten mit cleveren Ideen zurückzugewinnen.
Dafür braucht es nicht viel. Denn oft sind es kleine Gesten, die Kunden begeistern und aus einem stressigen Corona-Einkauf ein erstklassiges Shoppingerlebnis machen.
Trotz Social Distancing: So gelingt Customer Experience im Handel
Folgende 3 Tipps helfen dabei:
Heißen Sie Ihre Kunden persönlich willkommen
In Zeiten von Social Distancing und Zugangsbeschränkungen postieren viele Händler am Eingang des Ladenlokals einen Mitarbeiter, der dafür sorgt, dass die zulässige Maximalanzahl von Kunden nicht überschritten wird. Dieses Personal könnte zugleich auch die Aufgabe übernehmen.
Etwa den Kunden beim Betreten des Ladenlokals willkommen zu heißen und die aktuellen Einschränkungen – wie etwa geschlossenen Umkleiden und verlängerten Umtauschregelungen – kurz erklären. So fühlt sich der Kunde wertgeschätzt und kann sich schon vor Betreten des Geschäfts auf die veränderte Einkaufssituation einstellen.
Maskenpflicht: Machen Sie aus der Not eine Tugend
Viele Verbraucher stellen erst vor Betreten eines Geschäfts fest, dass sie ihren Mund-Nasenschutz nicht dabeihaben. Wer jetzt Einwegmasken kostenlos bereitstellt oder preisgünstig zum Verkauf anbietet, punktet gleich doppelt: Erstens kann der Kunde so den Laden betreten, zweitens bleibt ihm der Service dauerhaft im Gedächtnis. Wer die Schutzmasken zudem mit dem Unternehmenslogo bedruckt, kann diese zudem als zusätzliches Marketinginstrument nutzen.
Schaffen Sie im Handel eine sichere Einkaufsumgebung
Angesichts der überall drohenden Infektionsgefahr legen Kunden aktuell großen Wert auf das Thema Hygiene – und zwar auch beim Einkaufsbummel. Handdesinfektionsmittelstationen am Eingang, an der Kasse und im Verkaufsraum sind im Einzelhandel deshalb inzwischen nicht mehr Kür, sondern Pflicht. Sie signalisieren den Verbrauchern, dass der Händler um ihre Gesundheit besorgt ist und vermitteln dadurch ein gutes Shoppinggefühl. Zusätzliche Touchpad-Erlebnisse und kontaktlose Bezahlverfahren können ebenfalls zur hygienischen Sicherheit und eine überzeugende Customer Experience beitragen.
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