Noch sind nicht alle Zahlen für das Weihnachtsgeschäft im letzten Jahr ausgewertet. Doch schon jetzt sind drei eindeutige Trends absehbar:
- Der Umsatz im stationären Einzelhandel – so der Handelsverband Deutschland – ist durchschnittlich um 35 % eingebrochen.
- Die E-Commerce-Umsätze sind im Durchschnitt um 15,8 % gestiegen (2020 betrug das Wachstum gegenüber dem Vorjahr noch 17,5 %).
- SAP Commerce Cloud-Kunden verzeichnen ein massives Wachstum bei allen Kennzahlen.
Brutto-Warenwert um 95 % gesteigert!!!
Das Gross Merchandising Volume (GMV) ist eine wichtige Kennzahl im Online-Handel. Sie gibt den Gesamtwert der Verkäufe an, die auf einer E-Commerce-Plattform in einem bestimmten Zeitraum getätigt werden. Auf Deutsch bedeutet der Begriff „Brutto-Warenvolumen“ oder „Brutto-Warenwert“ und beschreibt den Geldwert der Warenverkäufe – ohne Gebühren o.ä..
Ich bin sehr stolz darauf und freue mich außerordentlich, dass das weltweite GMV der SAP Commerce Cloud-Kunden im Jahr 2021 auf mehr als 1,1 Billionen Dollar gestiegen ist. Das ist eine ziemlich riesige Zahl. Also 1.100 Mrd. Dollar, die letztes Jahr mit unserer Handelsplattform generiert und verarbeitet wurden. Und zwar ohne dass unsere Kunden auch nur einen einzigen Auftrag wegen Performance-Problemen verloren haben.
Im Vergleich zum ohnehin schon starken Vorjahr bedeutet das eine Wahnsinns-Steigerung von 95 %. Und noch eine schier unglaubliche Zahl: In der Spitzenstunde 2021 lag das GMV unserer Kunden bei mehr als 7 Milliarden Dollar.
Der Spaß für unsere Kundinnen und Kunden begann Ende Oktober
Bereits zum Saisonauftakt in der Cyber Week legten die Bestellungen über die SAP Commerce Cloud laut unserer Auswertung im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu.
In absoluten Zahlen ausgedrückt, wurde in der Cyber Week Ende November 2021 mit unserer Plattform weltweit ein Brutto-Warenwert von über 2,6 Mrd. Dollar umgesetzt.
Begonnen hat dieser globale Aufwärtstrend zum Jahresende bereits bis Ende Oktober mit einem Anstieg des gesamten Bestellvolumens um 62 %. Auch der Singles‘ Day am 11. November – traditionell vor allem in China Auftakt des Feiertagsgeschäfts – glänzte bereits durch gute Zahlen.
Und dann ging der Spaß bei unseren Kundinnen und Kunden erst richtig los. Aber zunächst eine kleine Zusammenfassung, wie wir dieses Ergebnis gemeinsam geschafft haben.
SAP-Kunden erwirtschaften 87 % des gesamten weltweiten Handelsvolumens.
Quelle: IDC Review of SAP “Best Run Intelligence” Methodology
Blicken wir etwas weiter zurück: Für mich persönlich war es bereits sehr aufschlussreich mit anzusehen, wie sich Impfungen, Lockdowns und staatliche Hilfsprogramme auf das B2B- und B2C-Geschäft im Jahr 2020 ausgewirkt haben. So verzeichnete der E-Commerce weltweit im vierten Quartal des vorletzten Jahres einen beeindruckenden Aufschwung in allen Branchen – einschließlich des Einzelhandels.
Daran änderte sich auch im zweiten Pandemiejahr mit seinen Lockdowns in verschiedenen Ländern zunächst nichts. Doch mit der Öffnung der Innenstadtläden und Einkaufszentren im Sommer stagnierten allerdings die Zuwachsraten auf einem hohen Niveau. Und mit deutlichen Unterschieden in einzelnen Ländern und Produktsegmenten.
Dass die enormen Wachstumsraten im E-Commerce nicht ewig so weitergehen können, ist jedem vernünftigen Menschen klar.
Von daher überrascht die allgemeine Abflachung der Kurve im Laufe des Jahres 2021 nicht besonders.
Aber warum sehen die Kennzahlen bei den Anwendern der SAP Commerce Cloud so viel besser als bei einem durchschnittlichen Onlinehändler aus? Dabei muss man bedenken, dass die Pandemie viele Unternehmen dazu gezwungen hat, sich mit zuvor vernachlässigten Bereichen zu beschäftigen.
99 der 100 größten Unternehmen der Welt sind SAP-Kunden.
Quelle: IDC Review of SAP “Best Run Intelligence” Methodology
Die stärkere Konzentration auf Bereiche, in denen grundlegende Verbesserungen nötig waren, zahlt sich heute aus. Nicht wenige unserer Kunden nutzten die Gelegenheit für Innovationen in ihren Onlineshops, neue Geschäftsmodelle wie Direct-to-Consumer (D2C) oder die Rationalisierung von internen Prozessen.
Lieferkettenprobleme hielten Verbraucher und Einzelhändler in Atem
Doch das letzte Jahr brachte auch etliche neue Herausforderungen mit sich. Die gestiegene Nachfrage nach Waren, die durch die staatlichen Hilfsprogramme in etlichen Ländern mit angetrieben wurde, belastete die globalen Lieferketten – nicht nur im Weihnachtsgeschäft. Mitten in der begonnenen wirtschaftlichen Erholung fanden die Verbraucher leere Regale in den stationären Geschäften und eine Flut von „Nicht lieferbar“-Hinweisen im Internet. Dies bedeutete für viele Einzelhändler in den letzten Monaten einen ständigen Alptraum.
Connected Retail: So stärken Händler die Verbindung zum Kunden
„Connected Retail“ heißt das Zauberwort, das die Kassen im Einzelhandel auch in Zukunft klingeln lässt. Wie nahtlose kanalübergreifende Einkaufserlebnisse die Branche nach der Pandemie zurück auf die Erfolgsspur bringen, ist Thema einer neuen Folge unseres „K5 Commerce Cast powered by SAP“.
Das insgesamt schwächere Wirtschaftswachstum als erwartet und die höhere Inflation in Verbindung mit den anhaltenden Problemen in den Lieferketten führten dazu, dass zum Start ins Weihnachtsgeschäft 2021 – im Gegensatz zu den Vorjahren – keine hohen Rabatte angeboten wurden. Einige Unternehmen mussten auch ihre Beschaffungsprozesse von Grund auf umstellen, um überhaupt lieferfähig zu bleiben. Manche Einzelhandelsriesen charterten sogar selbst Schiffe, um die Versorgungskrise zu lindern.
Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher haben sich auf diese neue Normalität eingestellt. Sie kaufen längst nicht mehr einfach etwas, weil es billig ist oder es einen hohen Rabatt dafür gibt. Bei der Analyse der Performance von Einzelhändlern in der SAP Commerce Cloud in den letzten beiden Jahren zeigte sich schon in den Sommermonaten ein Spitzenwert beim Brutto-Warenwert.
Das Weihnachtsgeschäft begann diesmal schon im Sommer
Bereits im August 2021 begann das Bestellvolumen – allerdings mit einem niedrigerem durchschnittlichen Warenkorbwert – zu steigen. Es liegt auf der Hand, dass die Online-Käufer rechtzeitig auf die Feiertage vorbereitet sein wollten, um Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung zu vermeiden.
Die verstärkte Nutzung von „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) trug ebenfalls zum Wachstum der Bestellungen im Einzelhandel bei.
Eine Studie zeigt, dass die Nutzung der Option „Jetzt kaufen, später bezahlen“ bei den nordamerikanischen Online-Käufern letztes Jahr um 48 % gestiegen ist. Dies ist hauptsächlich auf die Notwendigkeit zurückzuführen, während der Pandemie und darüber hinaus kurzfristig Bargeld einzusparen. Fast alle großen Einzelhändler bieten jetzt eine BNPL-Option an, die sich positiv auf den durchschnittlichen Bestellwert im Allgemeinen auswirkt.
Ein Blick auf den Black Friday 2021
Schauen wir uns konkret den Black Friday letzten Jahres an. Alle Indikatoren – Bestellvolumen, GMV und durchschnittlicher Bestellwert –- wiesen an diesem Tag weltweit ein deutliches Wachstum auf. Wie viel genau?
Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Tag im Jahr 2021 stieg
- das Bestellvolumen um 190 %
- der Brutto-Warenwert um 461 %
- und der durchschnittliche Bestellwert um 94 %
Wenn man bei den Commerce Cloud-Nutzern den letztjährigen Black Friday mit dem von 2020 vergleicht, stieg das Bestellvolumen um 68 %, der Brutto-Warenwert um 426 % und der durchschnittliche Bestellwert um 213 %, was hauptsächlich auf teurere High-Tech-Produkte zurückzuführen ist.
Neue Rekordzahlen: 300.000 Aufträge pro Stunde
Insgesamt verzeichneten unsere Kunden in diesem Jahr in der Cyber Week weltweit einen Anstieg des durchschnittlichen stündlichen Bestellvolumens um 171 %, was in absoluten Zahlen 300.000 Aufträge pro Stunde bedeutet.
Bei denjenigen Kunden, die aktiv Werbekampagnen zum Black Friday durchgeführt haben, waren die Kennzahlen noch besser: Hier stieg das tägliche Bestellvolumen um 416 % und das GMV pro Tag um 481 %.
Diese Statistiken lassen sich auch auf einzelne Unternehmen herunterbrechen (auch wenn natürlich nicht alle unsere Kunden ihre Erfolgszahlen an die große Glocke hängen wollen). Hier ein paar interessante Fakten aus der letzten Zeit.
Retailer in aller Welt sind mit der SAP Commerce Cloud erfolgreich
Faberlic, ein Beauty- und Fast-Fashion-Unternehmen mit Sitz in Russland, das sein umfangreichen Kosmetik- und Modesortiment in der ganzen Welt verkauft, konnte mit Hilfe der SAP Commerce Cloud seine bisher 350.000 Online-Bestellungen pro Tag verdreifachen. Die Kundenregistrierungen stiegen um 60 %, das Ordervolumen um fast ein Drittel.
„Wir nutzen nun eine leistungsstarke und stabile Lösung, die auch Spitzenlasten wie etwa am Black Friday bewältigen kann und gleichzeitig moderne Funktionen zur Durchführung von Werbeaktionen, Bonusprogramme und Produktreservierungen anbietet“, sagt Julia Morova, Head of PMO.
The Entertainer, der größte unabhängige Spielzeughändler in Großbritannien, steigerte seit Einführung der SAP Commerce Cloud seine Verkaufszahlen um das 7fache. Rund um die Uhr können die Kundinnen und Kunden nun online die Produktverfügbarkeit checken. Das sogar in allen 220 stationären Geschäften, darunter 50 in Spanien. Und die bestellte Ware dort spätestens nach 30 Minuten abholen.
„In den letzten Monaten mussten wir unsere Türen öfter über längere Zeiträume geschlossen halten und konnten den Ausfall im stationären Geschäft durch Click und Collect oder Online-Bestellungen ausgleichen“, berichtet Rob Wood, ehemaliger Leiter der Online-Abteilung.
Ein weiteres Beispiel ist der chilenische Modehändler Yáneken: Mit der SAP Commerce Cloud erreichte er ein Plus von 231 % beim Traffic auf die Website und einem Zuwachs von 627 % beim Online-Verkauf. „Wir haben ein hervorragendes Online-Einzelhandelserlebnis geschaffen, das unsere Kunden glücklich macht und sie wiederkommen lässt”, freut sich CRO Sebastian Gebhardt.
Wie Einzelhändler nach der Corona-Pandemie erfolgreich durchstarten
Die Corona-Pandemie macht dem Einzelhandel weiter zu schaffen: Die Kauflaune der Konsumenten lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Der Absatz ebenfalls. Um in der neuen Normalität erfolgreich Fuß zu fassen, müssen Händler deshalb neue Wege gehen.
Douglas wickelt stündlich mehr als 31.000 Bestellungen ab
„Unter der Strategie #FORWARDBEAUTYDigitalFirst haben wir unsere Online-Shops, den Marketplace und die Filialen in einer digital vernetzten, datenbasierten Beauty-Plattform integriert“, verrät auch Vanessa Stützle, Chief Digital Officer der DOUGLAS Group. Sie verantwortet bei Europas führender Premium-Beauty-Plattform neben dem milliardenschweren E-Commerce-Business auch die digitale Transformation des Marktführers.
„Online erreichen uns über unsere DOUGLAS-Systeme stündlich mehr als 31.000 Bestellungen. Dank der entsprechenden Skalierbarkeit und Performance der SAP Commerce Cloud-Lösung können wir die hohe Nachfrage optimal befriedigen – das wirkt sich natürlich auch positiv auf unser Gesamtgeschäft aus“, ergänzt Vanessa Stützle.
Dank einer Umsatzsteigerung von fast 50 % auf 1,2 Milliarden Euro im Online-Handel konnte die Parfümeriekette den pandemiebedingten Rückgang in ihren Filialen von rund 19 % im letzten Jahr weitgehend ausgleichen und berichtet auch über ein sehr erfolgreiches Weihnachtsgeschäft 2021 im E-Commerce.
Was aber machen die Nutzer der SAP Commerce Cloud anders?
Meine Antwort: Sie punkten im E-Commerce mit dem aus dem stationären Handel gewohnten positiven Einkaufserlebnis.
Die dafür erforderlichen Werkzeuge liefert das SAP Customer Experience Portfolio.
Es bündelt unterschiedliche Software-as-a-Service-Angebote und bietet damit zahlreiche Hebel, um die Customer Experience beim Onlineshopping zu verbessern.
Aussagekräftige Produktinformationen und Inhalte können beispielsweise über das in die SAP Commerce Cloud integrierte SAP Product Content Management (PCM) mühelos bereitgestellt werden. Zudem erleichtert die klare CX-Anwendungsarchitektur Einzelhändlern die Entwicklung einer CX-spezifischen digitalen Roadmap.
Christian Wehner, unser Senior Director Innovation Strategy bei SAP CX, hat das in seinem kleinen TikTok-Video sehr schön visualisiert: