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Warum Plattformökonomie im B2B-Sektor von hinten gedacht werden muss

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Von A wie Airbnb bis Z wie Zalando: Im B2C-Commerce ist die Plattformökonomie eindeutig auf dem Vormarsch. Jetzt zieht der B2B-Sektor nach. Digitalisierung, neue Technologien sowie Commerce-Plattformen verändern auch die Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen zunehmend.

Doch obwohl das Geschäft über Marktplätze auch und gerade dem B2B-Sektor immense Chancen bietet, kommt die Plattformökonomie hier nur schleppend in Gang.

Denn nach wie vor bestimmen isolierte Inselwelten das Bild, potenzielle Netzwerk- und Skaleneffekte kommen bislang kaum zum Tragen.

Fraunhofer-Studie untersucht Status Quo digitaler B2B-Plattformen

Woran liegt das? Dem sind wir in unserer Studie „Stand und Perspektiven digitaler B2B-Commerce Plattformen“ nachgegangen. In einer breit angelegten Interviewserie haben wir B2B-Großunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung intensiv zu ihren Plattformaktivitäten befragt. Ziel war es, dahinterliegende Wirkungsmechanismen offenzulegen.

Was uns kaum überrascht hat: Allen Befragten ist die Bedeutung der Digitalisierung für ihren Geschäftserfolg bewusst. Nur wenige haben die Transformation noch nicht in Angriff genommen, allerdings gelten auch ebenso wenige als digitale Vorreiter. Rund zwei Drittel der Betriebe befinden sich aktuell mitten in der Umsetzung und sind damit beschäftigt, ihre technische Infrastruktur zu modernisieren und mit neuen Services und Business Cases zu experimentieren.

Plattformökonomie erfordert neue Vorgehensweise

Natürlich unterscheiden sich die digitalen Herausforderungen und Trends der einzelnen Branchen. Was die befragten Unternehmen der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) jedoch gemeinsam haben, ist ihre hohe Technology push Orientierung.

Das heißt: Sie konzentrieren sich zunächst darauf, ihre Systeme und Anwendungen fit für die Zukunft zu machen und überlegen erst im zweiten Schritt, welche Mehrwerte die Digitalisierung ihnen erschließen könnte.

Das ist in der Plattformökonomie aber genau die falsche Reihenfolge. Statt zu fragen, wie sich bestehenden Prozesse digitalisieren lassen, sollten Verantwortliche lieber darüber nachdenken, welche neuen Geschäftsmodelle und Vertriebschancen ihnen die Transformation erschließt.

Unternehmen sollten das Pferd von hinten aufzäumen: Was brauchen meine Kunden und wie kann ich diese Anforderungen erfüllen?

Genau an dieser Denkweise hapert es vielerorts jedoch. Statt sich bewusst kundenorientiert auszurichten, wird lediglich das bestehende Geschäft nach dem Motto „Business as usual“ digital getuned. Nicht falsch verstehen: Das hilft durchaus, Prozesse effizienter zu gestalten und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der vielzitierte digitale Game Changer ist das aber nicht.

Im Gegenteil. Vielerorts droht das Fehlen innovativer Ideen und Business Cases den Transformationsprozess sogar auszubremsen. Denn wer das Potenzial der Digitalisierung nicht umfassend nutzt, generiert keine zusätzlichen Umsätze. Und wenn kein Geld reinkommt, fehlt es an Mitteln zur Weiterentwicklung des Plattformgeschäftes.

Hier gibt es unsere neue Studie exklusiv zum Download.

CX Café: „Business as Usual“ zahlt sich in der Plattformökonomie nicht aus

Was die Plattformökonomie im B2B-Sektor darüber hinaus aktuell (noch) ausbremst, warum Standardlösungen im B2B-Commerce das Mittel der Wahl sind und welche Hemmschuhe isolierte Insellösungen mit sich bringen, habe ich im Podcast CX Café mit Gastgeberin Yurdy Marangoz-Yesilirmak und Gastgeber Benni Kunkel besprochen. Reinhören lohnt sich!

Natürlich lassen sich sämtliche CX Café-Episoden auch direkt auf Ihrer bevorzugten Podcast-Plattform verfolgen.

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