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Modetechnologie: Sieben innovative Start-ups im Überblick

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Die Modetechnologie dient als Katalysator für Widerstandsfähigkeit, Effizienz und Wettbewerbsvorteile in einem komplexen Feld.

Wie viele andere Branchen steht auch die Modeindustrie im Jahr 2024 vor enormen wirtschaftlichen Herausforderungen und technologischen Umwälzungen. Der Wandel hin zu Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit und künstlicher Intelligenz (KI) verändert Abläufe, Lieferketten und Kundenerfahrungen sowie das Verhalten und die Vorlieben der Verbraucher.

Diese Veränderungen verstärken den Bedarf an technologiegetriebenen, unternehmensgerechten Innovationen, um Wachstumschancen zu erschließen.

Bei SAP ist Innovation ein Kernelement unserer Partnerstrategie. Wir wissen, dass unsere Kunden eine Optimierung ihrer technischen Lösungen erwarten und SAP als ihren Hauptanbieter betrachten. Aus diesem Grund investieren wir viel Zeit und Ressourcen in unser Partner-Ökosystem. Wir wollen sicherstellen, dass es innovative Start-ups umfasst, die branchenspezifische Geschäftsanwendungen anbieten.

Vor kurzem haben wir einen Thought Leadership Report veröffentlicht, in dem wir 15 dieser Start-ups vorstellen, die allesamt zertifizierte SAP-Partner sind und sofort einsatzbereite Lösungen für die Modeindustrie anbieten.

Hier sind sieben Lösungen, die die Zukunft der Modebranche mitgestalten werden:

  1. Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit – Queen of Raw
  2. Omnichannel – Mercaux
  3. Personalisiertes Engagement – Yellow.ai
  4. Produktkatalog und Suchoptimierung – Velou
  5. Kaufbare Videos – LIVEBUY
  6. KI-gestützte Analytik – EVERYANGLE
  7. 3D CX – KiXR

Modetechnologie, die Rentabilität und Nachhaltigkeit in Einklang bringt

Queen of Raw

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld hat dazu geführt, dass die weltweiten Überbestände auf schwindelerregende 1,7 Billionen Dollar angestiegen sind. Das ist mehr als das gesamte BIP des Einzelhandels in Lateinamerika! Diese Herausforderungen werden durch unhaltbare Lagerhaltungskosten, strengere Umweltauflagen und eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu umweltfreundlichen Produkten noch verschärft.

Queen of Raw ermöglicht es Markenartiklern, überschüssige Lagerbestände zu rationalisieren und für den internen Gebrauch oder den Wiederverkauf umzunutzen. Dies ist ein wichtiger erster Schritt zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung.

Viele Kunden von Queen of Raw sehen, wie sich nachhaltige Geschäftspraktiken direkt in einem besseren, profitableren Geschäft niederschlagen. Durch den Wiederverkauf überschüssiger Bestände wird nicht nur Lagerplatz frei, sondern es können auch bis zu 15 % oder mehr an Gewinn gemacht werden. Einer der Fortune-100-Unternehmenskunden verzeichnete einen dreifachen Anstieg der Online-DTC-Umsätze, indem er seine Nachhaltigkeitsbemühungen hervorhob.

“Die Nutzung leicht verfügbarer Ressourcen ist gut für das Geschäft und gut für die Umwelt. Wir versetzen Unternehmen in die Lage, Ineffizienzen in der Lieferkette zu beseitigen und Abfallströme in gewinnbringende Projekte umzuwandeln”, sagt Stephanie Benedetto, CEO von Queen of Raw.”

Das Unternehmen kommuniziert diesen Fortschritt mithilfe von Daten und wissenschaftlich fundierten Standards. Das Ergebnis ist eine Steigerung der Kundenkonversionen und eine Verbesserung des Gesamterlebnisses für Kunden und Mitarbeitende.

Eine nachhaltige Lieferkette ist nicht mehr nur eine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit. Dieser Balanceakt macht Unternehmen nicht nur widerstandsfähiger gegenüber sich ändernden Verbrauchererwartungen, sondern positioniert sie auch als verantwortungsbewusste Organisationen, die auch den Planeten schützen.

Vereinheitlichung des Kundenerlebnisses in der Filiale und im E-Commerce

Mercaux

Eine Schlüsselstrategie für ein hervorragendes Kundenerlebnis im Einzelhandel ist die nahtlose Integration von Interaktionen im Geschäft und im Internet.

Olga Kotsur, Mitgründerin und CEO von Mercaux, erklärt, dass Einzelhändler schnell die Notwendigkeit erkannt haben, das Online-Erlebnis ihrer Kunden im Laden nachzubilden. Dies reicht von Echtzeit-Bestandsprüfungen und detaillierten Produktbeschreibungen bis hin zu hochgradig personalisierten Erfahrungen.

Allerdings haben nur 36 % der befragten Führungskräfte im Einzelhandel Lösungen für die Verbesserung des Kundenerlebnisses (Customer Experience, CX) in ihren Geschäften eingeführt, wie der Mercaux-Bericht “The Pulse of Retail” zeigt. Dabei ist das eine ungenutzte Chance für Einzelhändler, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Die Erfolgsgeschichte von Mercaux veranschaulicht das Potenzial für eine schnelle Transformation durch Modetechnologie. Das Unternehmen führte innerhalb von nur sieben Wochen kompatible digitale Lösungen in den Filialen eines Multimarkenunternehmens ein.

Transaktionen in der Filiale sind nach wie vor ein wichtiger Umsatzfaktor. Investitionen in die Umgestaltung der Filialen sind daher ein klarer Weg, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und den Umsatz zu steigern. Dieser Trend unterstreicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen CX-Strategie für den Einzelhandel. Dabei müssen Lösungen zur Unterstützung der Kunden im Geschäft mit Selbstbedienungsoptionen kombiniert werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Über die unmittelbare Kundenzufriedenheit hinaus können durch den Einsatz von In-Store-Lösungen wertvolle Verhaltens- und Produktdaten gewonnen werden. Werden diese Daten strategisch genutzt, können sie als Entscheidungsgrundlage für Merchandising, Expansion, Marketing und Kundenbindungsprogramme dienen. Sie tragen so zu einem nachhaltigen Wachstum von Umsatz, Rentabilität und Kundenbindung bei.

KI-gesteuerte CX für personalisierte, menschenähnliche Interaktionen

Yellow.ai

In der hart umkämpften Modebranche revolutionieren erlebnisorientierte Wachstumsstrategien die Kundenbindung. Laut einer Studie von McKinsey & Co. bringen Strategien zur Steigerung der Kundenzufriedenheit erhebliche finanzielle Vorteile mit sich.

Dieser Trend unterstreicht die Verlagerung hin zu einem Kundenerlebnis, bei dem Differenzierung und personalisierte Interaktion im Vordergrund stehen. KI-gestützte CX-Technologielösungen wie die von Yellow.ai werden aufgrund ihrer Fähigkeit, hochgradig personalisierte, menschenähnliche Interaktionen zu liefern, unverzichtbar.

Yellow.ai nutzt generative KI, um die einzigartigen Anforderungen der Modebranche zu erfüllen. Ihre Technologie automatisiert bis zu 90 % der eingehenden Anfragen, wobei sie menschliches Einfühlungsvermögen und Verständnis genau nachbildet. Dies senkt die Betriebskosten um bis zu 60 % und erhöht die Kundenzufriedenheit und -bindung.

Einer der Kunden, eine weltweit bekannte Modemarke, nutzte diese Möglichkeiten, um jährlich mehr als 2,4 Millionen neue Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen und ein breites Spektrum an Kundenbedürfnissen zu befriedigen.

“Im heutigen digitalen Zeitalter ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für Marken die Bereitstellung eines unvergleichlichen Kundenerlebnisses. Unsere KI-gesteuerten Lösungen sind darauf ausgelegt, Kundenbedürfnisse auf die natürlichste und empathischste Weise zu erfüllen und den Standard für Kundeninteraktionen in der Modebranche und darüber hinaus neu zu definieren”, meint Raghu Ravinutala, CEO und Mitgründer von Yellow.ai. 

Diese Fokussierung auf KI-gestützte Kundenerlebnisse markiert einen entscheidenden Wandel in der Art und Weise, wie Modeunternehmen mit ihrem Publikum interagieren, um eine neue Ära des Wachstums und der Kundenbindung zu fördern.

KI-gestützter Produktkatalog und Suchoptimierung

Velou

Die Modebranche erlebt derzeit einen starken Anstieg der Automatisierung von Produktkatalogen durch KI-gestützte Datenanreicherung und Suchfunktionen.

Eine kürzlich von der IHL Group durchgeführte Studie ergab, dass Einzelhändler, die KI einsetzen, verglichen mit ihren Mitbewerbern ein mehr als doppelt so hohes Umsatzwachstum und ein fast dreifaches Gewinnwachstum erzielen.

Unstrukturierte Produktdaten und -beschreibungen führen oft zu wenig hilfreichen Suchergebnissen. Abhilfe schafft eine Technologie zur automatischen Produktanreicherung, bei der KI-gestützte Bild- und Texterkennungssysteme zum Einsatz kommen. Diese Technologie identifiziert präzise Produktdetails und stellt sicher, dass Kunden leicht finden, was sie suchen.

“In einer Welt, in der Daten im Mittelpunkt stehen und jeder Moment kostbar ist, ist die Nutzung von KI und ML nicht nur eine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit für Modemarken, Einzelhändler und Marktplätze, die der Zeit voraus sein wollen”, sagt Velou-CEO Sadee Gamhewa

Der Erfolg derer, die im Besitz dieser Modetechnologien sind, ist ein Beweis für die innovative Wirkung dieser Technologien.

Indem Produktbeschreibungen so gestaltet werden, dass sie von den Algorithmen der digitalen Plattformen verstanden werden, erleichtert KI die präzise Kategorisierung und das Ranking von Produkten. Dies verbessert nicht nur die Sichtbarkeit der Produkte, sondern optimiert auch ihre Positionierung. Außerdem trägt es zu einer effektiveren und effizienteren Verkaufsstrategie bei.

Laut einer aktuellen Studie von McKinsey & Co. können generative KI und andere Technologien Aufgaben automatisieren, die derzeit 60 % bis 70 % der Zeit von Mitarbeitenden in Anspruch nehmen.

Das bedeutet, dass E-Commerce-Teams ihren Fokus nun über Routinetätigkeiten hinaus auf die Entscheidungsfindung und kritische Aufgaben richten können.

Mit catchy Videos das Mode-Shopping revolutionieren. 

LIVEBUY

Video-Shopping ist ein wichtiger Trend im E-Commerce, der die Art und Weise, wie Verbraucher mit Online-Shops in Kontakt treten, grundlegend verändert. Videoclips mit Bewertungen und Anleitungen auf Produktdetailseiten, die den direkten Einkauf von Modeartikeln ermöglichen, gehen über die traditionelle text- und bildbasierte Produktpräsentation hinaus. Das Ergebnis ist ein storybasiertes, fesselndes Erlebnis, das die Verbraucher im Zeitalter von TikTok, Reels und Shorts besonders anspricht.

Eine Studie von Wyzowl aus dem Jahr 2024 unterstreicht das immense Potenzial von Videos im E-Commerce: 44 % der Befragten – und damit das bei Weitem größte Segment – informieren sich am liebsten durch kurze Videos über Produkte, und 82 % sind nach dem Anschauen eines Videos so überzeugt, dass sie ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen.

Der 2023 Global Internet Phenomena Report von Sandvine bestätigt diesen Trend und zeigt, dass Videos bereits 65 % des gesamten Internetverkehrs ausmachen und dieser Anteil rasant zunimmt.

“Das Aufkommen von generativer KI wird den Aufstieg von Videos weiter beschleunigen und die Produktion für E-Commerce-Akteure zugänglicher und skalierbarer machen”, sagt Bertold Harmath, Mitgründer und CCO von LIVEBUY.

“Das Videoformat ist die neue Lieblingssprache des Internets. Wenn Sie mit modernen Verbrauchern in Kontakt treten und an sie verkaufen wollen, führt kein Weg daran vorbei”, ist Harmath überzeugt.

KI-basierte, datengesteuerte Entscheidungen für den Modeeinzelhandel im Laden

EVERYANGLE

Da sich Läden zu intelligenten Zentren des Einzelhandels entwickeln, bietet die Integration von KI-gestützter Datenverarbeitung Unternehmen die Möglichkeit, echte Einblicke in den Kundenverkehr zu gewinnen. Diese analytischen Fähigkeiten verändern den Einzelhandel und ermöglichen es den Marken, ihre Strategien zur Bestandsaufnahme und Kundenansprache genau abzustimmen.

Modehändler, die auf dem neuesten Stand der Technik sind und Datenverarbeitung nutzen, geben das Tempo vor und überholen ihre Konkurrenten. Dank der umfassenden Einblicke, die ihnen die Modetechnologie bietet, können sie ihre Kunden wie nie zuvor ansprechen und bedienen und alles von der Produktauswahl bis hin zur Ästhetik und Funktionalität des Ladenlayouts revolutionieren.

Die Zukunft des stationären Modeeinzelhandels wird ebenso reaktionsfähig und personalisiert sein wie die des E-Commerce. Sie wird  unterstützt durch Analysen, die es ermöglichen, Trends proaktiv aufzugreifen und das Einkaufserlebnis zu personalisieren. Dieser Wandel wird es stationären Einzelhändlern ermöglichen, mit Online-Plattformen zu konkurrieren und ein Einkaufserlebnis zu bieten, das den Verbrauchertrends entspricht.

“Um in der heutigen wettbewerbsintensiven Modelandschaft die Nase vorn zu haben, müssen Einzelhändler in den Geschäften ähnlich detaillierte Analysen nutzen wie ihre Online-Kollegen”, sagt David Owens, CEO von EVERYANGLE.

Vision AI ist ein Game-Changer, der die Lücke mit umsetzbarer Kundenintelligenz überbrückt, die das Spielfeld ebnet, fügt er hinzu.

Mode-Technologie: Phantasievolle 3D-Technik für den nachhaltigen Gewinn

KiXR

Die Unzulänglichkeiten der Prozesse in der Modeindustrie sind offensichtlich. Man denke nur an die mühsame Aufgabe, ein Kleidungsstück zu entwerfen, das dann aufgrund unerwarteter Passform- oder Farbabweichungen vorzeitig der Mülldeponie landet.

Der weltweite E-Commerce-Umsatz macht über 21,3 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes weltweit aus. Leider geben die Verbraucher 30 % der gekauften Produkte zurück.

Dieser Kreislauf trägt auch zum stillen Killer Modeabfall bei, der für unglaubliche 20 % des weltweiten Abwassers und 10 % der CO2-Emissionen verantwortlich ist.

Der SAP-Partner KiXR geht dieses Problem an, indem er jeden Schritt des Bekleidungsherstellungsprozesses digitalisiert, angefangen beim Design und der Bemusterung bis hin zur Herstellung und Fotografie.

AR-Technologien und virtuelle Anproben ermöglichen es den Kunden, sich vor dem Kauf ein besseres Bild von Aussehen und Passform der Kleidungsstücke zu machen. Generative KI-Funktionen sind Optionen, die den Horizont jedes Designers erweitern und gleichzeitig den Designprozess beschleunigen. Ziel dieser Veränderungen ist es, dem Verbraucher eine realistischere und individuellere Erfahrung zu bieten und so die Rückgabe und Verschwendung von Mode zu reduzieren.

Die Digitalisierung der Bekleidungsherstellung mit KiXR reduziert nicht nur den Abfall und den CO2-Fußabdruck der Branche, sondern spart auch Zeit und Geld, sagt Kavita Jha, CEO und Mitbegründerin von KiXR. Dieser innovative Ansatz revolutioniert das Kundenerlebnis, bietet maßgeschneiderte Lösungen und erhöht die Zufriedenheit.

“Unser Ziel ist es, eine Welt zu schaffen, in der ein Kleidungsstück nur auf Bestellung hergestellt wird”, fügt Jha hinzu.

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