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Wenn dank KI Verkaufsregale so richtig was auf dem Kasten haben

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Von Amazon bis Zalando – der Onlinehandel boomt, auch dank Künstlicher Intelligenz (KI). Dagegen kämpfen in deutschen Innenstädten immer mehr Einzelhändler ums Überleben.

Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) geht in einer Studie davon aus, dass bis 2030 allein in Nordrhein-Westfalen bis zu 25.000 stationäre Läden schließen werden.

„Der Wettbewerb im digitalen Zeitalter wird intensiver, differenzierter und innovativer. Das erfordert eine ganzheitliche Kundenzentrierung auf allen Ebenen“, unterstrich  IFH-Geschäftsführer Boris Hedde.

Konsequente Kundenzentrierung künftig ein Muss – KI hilft

Während früher allein die Lage über Hop oder Top entschied, dreht sich heute alles um das Kundenerlebnis. Und das muss überzeugen. Denn die Ansprüche der Verbraucher steigen. Sie verlangen auch im stationären Handel hohe Verfügbarkeit, passgenaue Angebote und individuelle Beratung. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen Einzelhändler ihre Prozesse und Strukturen neu ausrichten. Und sie sollten sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigen.  

Dazu gehört einerseits der Ausbau der eigenen Internetpräsenz. Immerhin findet es laut der Studie jeder zweite Innenstadtbesucher (49 Prozent) wichtig, sich unterwegs online über die Geschäfte informieren zu können.

Mehr als jeder Dritte würde gerne per Mausklick im stationären Handel einkaufen.

Umso wichtiger ist es, sich mit Suchmaschinenoptimierung, sozialen Netzwerke und der Einrichtung eines Onlineshops zu befassen.

Dies sind mittelfristig aber nur Basisanforderungen. „Es wird darum gehen, wie man Daten online und offline generiert und im Sinne einer konsequenten Kundenzentrierung auch unter Einsatz Künstlicher Intelligenz nutzbar macht“, heißt es in der IFH-Studie.

Smarte Regale sind deshalb für zukunftsorientierte Einzelhändler ein wichtiger Erfolgsfaktor. Beispielsweise im Rahmen der Sortimentsgestaltung: Schließlich registrieren sie nicht nur, welches Produkt Kunden wie oft entnehmen. Sie erfassen auch, ob es anschließend gekauft wird oder der Konsument es anschließend doch wieder zurückstellt. Derartige Informationen bieten die Grundlage für sogenannte Shopper Insights. Die bilden eine Entscheidungsgrundlage für Preisanpassungen oder gezielte Rabattaktionen.

KI füllt Lücken

Ebenso lassen sich mithilfe smarter Regale auch Präsentationslücken schließen. Aktuell verbringen Filialmitarbeiter einen großen Teil ihrer Arbeitszeit damit, Verfügbarkeiten im Laden manuell zu prüfen und Ware bei Bedarf rechtzeitig aufzufüllen. Das kostet viel Zeit, die bei der Beratung fehlt und auf die Marge drückt.

Intelligente Regale informieren dagegen proaktiv über drohende Regallücken – und zwar noch bevor das letzte Exemplar eines Produkts über das Kassenband läuft. Zeitaufwendige Marktbegehungen gehören damit ebenso der Vergangenheit an wie fehlerhafte Preisauszeichnungen.

Intelligente Regale kennen die Preise der einzelnen Produkte und registrieren dank KI Differenzen in der Auszeichnung umgehend.

Modebranche setzt verstärkt auf smarte Konzepte

Vor allem die Modebranche setzt inzwischen immer häufiger auf intelligente Storekonzepte. So helfen in die Kleider eingenähte RFID-Chips, einzelne Hosen, Röcke oder Pullis im gesamten Laden zu tracken und so fehlerhaft einsortierte Waren schnell wieder an den richtigen Ort zu bringen.

Zudem verschaffen sich Mitarbeiter großer Modehäuser vielerorts per Handscanner einen Überblick über aktuelle Bestände im Regal. Sie erkennen so im Handumdrehen, ob alle Größen und Farben in ausreichender Menge vorhanden sind.

Allerdings lässt sich RFID nicht überall so effektiv einsetzen wie im Textilmarkt. Metall und Flüssigkeiten wirken sich negativ auf die Funkübertragung aus, im Lebensmittelhandel rechnet sich der flächendeckende Einsatz der Transpondertechnologie auch aufgrund der geringen Preise und Margen noch nicht. Mittelfristig werden sich intelligente Regale und Storekonzepte aber auch in anderen Branchensegmenten durchsetzen. Schließlich werden entsprechende Lösungen immer besser und auch immer günstiger.

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