Corona hin oder her: Der Großteil der deutschen Mittelständler blickt den kommenden Monaten recht zuversichtlich entgegen. Laut EY-Mittelstandsbarometer bewerten aktuell 87 Prozent ihre aktuelle Geschäftslage „eher“ oder „durchweg“ positiv.
EY Deutschland-Geschäftsführer Hubert Barth überrascht das nicht allzu sehr. „Den Unternehmen kam zugute, dass sie schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie aufgrund der zunehmenden Digitalisierung einiges auf den Prüfstand gestellt hatten. Von diesen Umstellungen und ihrer hohen Flexibilität profitieren viele Mittelständler in der noch andauernden Krise.“
Ungenutztes Daten-Potenzial jetzt erschließen
Luft nach oben gibt es dennoch – vorrangig im Umgang mit den vorhandenen Datenschätzen. Ihr Potenzial bleibt im Mittelstand vielerorts weiterhin ungenutzt. Gerade einmal jedes dritte kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) trifft unternehmerische Entscheidungen aktuell auf Basis datenbasierter Einsichten.
Denn oft versperren heterogene Systeme, abgeschottete Datensilos und mannigfaltige Informationsquellen die Sicht.
Ganzheitliche Erkenntnisse für schnelle Entscheidungen lassen sich so kaum gewinnen. Doch genau diese braucht es, um die Customer Experience zu verbessern und dadurch den Umsatz anzukurbeln.
CX: Wie der Mittelstand künftige Krisen resilient und agil meistert
Die Verbesserung des Kundenerlebnisses steht aktuell ganz oben auf der To do-Liste mittelständischer Betriebe. Aus gutem Grund. Schließlich zeigt die Corona-Pandemie einmal mehr, wie eine herausragende Customer Experience zu Resilienz und Agilität beitragen kann. Vier Tipps, wie Sie jetzt das Fundament für hervorragende Kundenerlebnisse legen.
Damit die unternehmensweiten Daten ihr gesamtes Potenzial entfalten können, sollten Mittelständler deshalb folgende Punkte auf ihre To-do-Liste setzen.
Daten: Management und Analytik zusammenführen
Komplexe IT-Landschaften und heterogene Quellen können bereichsübergreifende Analysen erschweren. Hier kann die Zusammenführung von Datenmanagement und Analytik auf einer einzigen Business-Technologieplattform einiges vereinfachen. Denn damit lassen sich Informationen aus Legacy-Systeme, Multi-Cloud-Anwendungen, öffentlichen und internen Datenquellen sowie Sensoren und smarten Geräten gezielt sammeln, integrieren und analysieren.
Das erleichtert die Weichenstellung für intelligente Entscheidungen. Neue Geschäftsmodelle und personalisierte Angebote können bedarfsgerecht entwickelt und umgesetzt werden.
Optimale Voraussetzungen für hervorragende Kundenerlebnisse.
Ganzheitliche Perspektiven entwickeln
Der Einsatz von Embedded Analytics rechnet sich dabei nach meiner Erfahrung nicht nur für Großkonzerne. Auch mittelständischen Betrieben ermöglicht der skalierbare, abteilungsübergreifende Zugriff auf die Datenschätze eine 360-Grad-Sicht auf ihre Kunden. Anders gesagt: Statt immer im eigenen Saft zu schmoren, wagen Mitarbeiter in allen Bereichen den Blick über den eigenen Tellerrand.
Mit Business Intelligence, Augmented und Predictive Analytics sowie integrierten Planungsfunktionen wächst aus vielen Einzelkämpfern ein Team zusammen, das das große Ganze im Blick hält und gemeinsam an einem Strang zieht.
Analysemöglichkeiten für jedermann schaffen
Ob im Vertrieb, in der Produktion, der Buchhaltung oder der Personalabteilung: Ohne relevante und kontextbezogene Daten lassen sich fundierte Entscheidungen kaum treffen.
Das Problem: Fachabteilungen können häufig selbst gar nicht auf die benötigten Daten zugreifen.
Umso wichtiger ist es, Werkzeuge zu etablieren, mit denen Entscheider Auswertungen, Prognosen und Berichte im Handumdrehen erstellen und nutzen können. Intelligente Funktionen wie Natural Language Processing (NLP), maschinelles Lernen (ML) oder vorausschauende Analysen helfen dabei.
Hohes Maß an Vernetzung ist ein Wettbewerbsvorteil
Stellen Sie sich nur die Möglichkeiten vor, wenn jeder Bereich in Ihrem mittelständischen Unternehmen auf vernetzte, integrierte Daten in einer einzigen IT-Landschaft zugreifen und sie sinnvoll nutzen kann.
Data-driven Insights: Warum der Mittelstand sie braucht
Traditionell haben kleine und mittelständische Unternehmen in Sachen Kundennähe eigentlich die Nase vorn. Doch die Digitalisierung macht diesen Wettbewerbsvorteil zunehmend zunichte. Dank datengetriebener Einsichten (Data-driven Insights) bieten inzwischen auch viele größere Unternehmen ihren Kunden personalisierte Erlebnisse. Höchste Zeit, dass der Mittelstand wieder nachzieht.
Wird Ihr Betrieb damit eine reaktionsschnelle Lieferkette realisieren? Kann er ein ansprechendes und stets relevantes Kundenerlebnis bieten? Wird er sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter in seinem Job erfolgreich ist und die Innovation mit neuen Produkten oder Dienstleistungen voranbringt?
Wie auch immer Ihre Antwort ausfällt, ein hohes Maß an interner Vernetzung stellt auf jeden Fall ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb dar. Das benötigen mittelständische Unternehmen, um nach der Pandemie wieder abzuheben und schnell zu wachsen.