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CX Café: Wie die Baubranche vom Datenverschwender zum Kundenversteher wird

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Mit fortschreitender Digitalisierung gewinnt auch das Thema Cyber Security rasant an Bedeutung. Wie das die Aufgaben der Verantwortlichen auf C-Level-Ebene (CxO) verändert, erklärt Marketingexperte Prof. Dr. Jens Böcker im CX Café.

Während sowohl Großunternehmen als auch der Mittelstand das Thema Digitalisierung im vergangenen Jahr vielerorts mit Hochdruck vorangetrieben haben, hängt das Baugewerbe diesbezüglich hinterher.

Laut Digitalisierungsindex Baugewerbe hat bislang erst gut ein Drittel (38 Prozent) der mittelständischen Bauunternehmen die Digitalisierung in ihrer Geschäftsstrategie verankert. Zum Vergleich: Branchenübergreifend setzt bereits mehr als jeder zweite Mittelständler auf digitale Lösungen.

Verschläft die Bauindustrie die Digitalisierung?

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Bauindustrie Hochkonjunktur hat und dementsprechend den Kunden aktuell nicht ganz so stark in den Fokus rücken muss wie andere Branchen“, sagt Prof. Dr. Jens Böcker von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Der Marketing-Professor widmet sich schwerpunktmäßig innovativen Technologien. Im Rahmen eines Praxisprojekts hat er die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Baubranche untersucht und dabei festgestellt: Obwohl sich der Großteil der befragten Bauunternehmen als unterdurchschnittlich digitalisiert einschätzt, will nur jedes dritte (33 Prozent) konsequent an seiner Digitalisierung arbeiten. Denn den meisten fehlt dazu entweder die Zeit (78 Prozent) oder das Know-how (67 Prozent). Viele fürchten zudem das Risiko von Datenschutzverletzungen und Rechtsverstößen.

Dabei erschließt ein hoher Digitalisierungsgrad gerade dem Baugewerbe immense Geschäftspotenziale.

Das zeigt der Blick über den großen Teich. Denn hier ist die Branche auf dem Weg zum intelligenten Unternehmen bereits ein gutes Stück vorangekommen. „Die US-Immobiliengesellschaft Carterra definiert beispielsweise aktuell alle Prozesse neu“, erzählt Böcker.

Ziel sei, sämtliche Gewerke mithilfe digitaler Lösungen so zu orchestrieren, so dass Bauzeit und -budget nicht aus dem Ruder laufen. Eine immense Herausforderung, wie nicht nur die Betreiber des Berliner Flughafens wissen.

Was der CxO künftig können sollte

Was es braucht, um sie zu bewältigen? „Vor allem Führungskräfte, die nicht nur Kunden verstehen, sondern es auch schaffen, aus Daten echten Mehrwert zu generieren“, ist der Marketingexperte überzeugt. Genau daran hapere es aktuell jedoch oft noch.

„Viele Unternehmen – nicht nur im Baugewerbe – sind regelrechte Datenverschwender“, bringt Böcker das Dilemma im SAP CX Café auf den Punkt.

Schließlich reicht es nicht, dass Unternehmen an möglichst vielen Kontaktpunkten Informationen zum Kunden und seinen individuellen Wünschen sammeln. Die Daten müssen auch ausgewertet und in konkrete Angebote umgesetzt werden.

Wer künftig als CxO die Nase vorn haben will, braucht weit mehr als herkömmliche Führungs-Kompetenzen. Denn Prozessverständnis und eine technologische Affinität gehören inzwischen ebenso zum Anforderungsprofil einer Führungskraft.

CX Café: In kleinen Schritten zum Digitalisierungserfolg

Doch wie werden aus Führungskräften echte Technologieprofis? Indem sie Umgang und Mehrwert von Daten schon von der Pike auf lernen, empfiehlt Böcker. Wie das funktionieren kann, diskutiere ich mit dem Marketing-Professor und meinem Kollegen Benni Kunkel in einer neuen, spannenden Episode des CX Cafés.

Natürlich lassen sich sämtliche CX Café-Episoden auch direkt auf Ihrer bevorzugten Podcast-Plattform verfolgen.

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