Zuletzt aktualisiert: Vier Hebel für ein „grünes“ Kundenerlebnis 2023

Vier Hebel für ein „grünes“ Kundenerlebnis 2023

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Das ganze Ausmaß des Klimawandels ist inzwischen unbestritten. Aus wissenschaftlichen Studien wie dem Carbon Majors Report geht hervor, dass weltweit rund 100 große Unternehmen seit 1988 für mehr als 70 Prozent der Treibhausgasemissionen auf der Erde verantwortlich sind.

Währenddessen ist aber auch das Klimabewusstsein bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gewachsen.

Sie verändern ihr Kaufverhalten und erwarten ein „grünes“ Kundenerlebnis – und das sollte jedem Konsumgüterhersteller oder Handelsunternehmen signalisieren, dass nachhaltige Produkte mehr denn je gefragt sind und Umsteuern das Gebot der Stunde ist.

Nachhaltigkeit beim Kundenerlebnis wird zum Kaufkriterium

Aktuelle Untersuchungen von SAP zeigen, dass mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Verbraucherinnen und Verbraucher bereit sind, andere Einkaufsquellen eher in Betracht zu ziehen, wenn diese nachhaltig und ethisch vertretbar sind. 62 Prozent würden sogar bevorzugt bei Marken einkaufen, die sich in der Kreislaufwirtschaft engagieren.

Diese Ergebnisse werden unweigerlich die Frage auf: Lässt sich ein Gleichgewicht zwischen umweltfreundlichem Handel und einem hervorragenden Kundenerlebnis herstellen? Und wenn ja, wie?

Der Inbegriff einer guten Customer Experience ist ein fantastischer Service, der Kundinnen und Kunden begeistert.

Manche Unternehmen vermuten vielleicht, dass sie genau das, was Ihre Marke aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher auszeichnet, im Namen der Sustainability einschränken müssen. Aber das ist ein Irrtum!

Wir zeigen hier vier Bereiche, in denen Firmen mit Nachhaltigkeit punkten können, ohne das Kundenerlebnis zu beeinträchtigen:

1. Produktinnovationen

Firmen, die Wert auf Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung legen, gehört die Zukunft. Mehr dazu auch im Leitfaden „Fünf Maßnahmen für nachhaltige Unternehmen“.

Marken können sich beispielsweise an der Kreislaufwirtschaft beteiligen, indem sie ihr Produktdesign wiederverwendbar gestalten, um so die Attraktivität für die umweltbewusste Kundschaft erhöhen.

Das mag aufwändig klingen, aber es gibt Software, die dabei hilft. Zum Beispiel SAP Responsible Design and Production. Die gemeinsam mit Accenture auf der SAP Business Technology Platform entwickelte native Cloudlösung ermöglicht die Einbindung von Verfahren der Kreislaufwirtschaft in sämtliche betriebliche Abläufe.

Das beginnt beim Produktdesign, das die Vermeidung von Abfall von vornherein berücksichtigt. Es reicht aber bis hin zur kontinuierlichen Verfolgung des Lebenszyklus der verwendeten Materialien.

2. Die Mitarbeitenden

Die Beschäftigung einer engagierten Führungskraft für den Bereich Nachhaltigkeit zur Steuerung der gesamten Umstellung ist auf jeden Fall ein guter Ausgangspunkt für Konsumgüterhersteller und Einzelhandel. Denn sie kann sicherstellen, dass das gesamte Unternehmen entsprechendes „grünes“ Denken an den Tag legt. Damit lässt sich auch die bisherige Arbeitsweise grundlegend verändern.

Der nächste Schritt Richtung „grünem“ Kundenerlebnis ist dann eine ernsthafte Prüfung sämtlicher Zulieferer und Technologiepartner.

Laut der SAP-Studie haben 86 Prozent der Konsumgüterhersteller beispielsweise keinen Einblick darin, wie ihre Lieferanten Arbeitskräfte rekrutieren. Immerhin 79 Prozent wissen nicht, woher die eingesetzten Rohstoffe stammen.

Halten sich alle Zulieferer in der Lieferkette an die Regeln der Nachhaltigkeit? Handeln sie ethisch, indem sie faire Löhne zahlen und ihren lokalen Gemeinschaften etwas von ihrem Gewinn zurückgeben? Jetzt ist es an der Zeit, dies bei der Auftragsvergabe herauszufinden und entsprechend zu handeln.

3. Daten und Technik

Die Konsumgüterindustrie und der Einzelhandel haben das letzte Jahrzehnt zum Großteil damit verbracht, die Customer Journey und das Kundenerlebnis zu digitalisieren. Dabei dreht sich alles um Daten. Händler und Hersteller setzen dabei moderne Technologien ein, um ganz unterschiedliche Daten in ihrem gesamten Unternehmen zu überwachen.

Das reicht vom Energieverbrauch in Lagern und Ladenlokalen bis hin zur vollständigen Transparenz der Bestände. Damit kann sichergestellt werden, dass die Produkte zur passenden Zeit am richtigen Ort sind, um die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher zu erfüllen.

Entscheidend sind für Unternehmen dabei umfassende Einblicke, die sie in die Lage versetzen, schnell zu handeln.

Wenn Unternehmen die Vorteile der Kreislaufwirtschaft nutzen möchten, aber noch nicht wissen, wie das am besten geht, können Sie sich auf die neue End-to-End-Re-Commerce-Lösung Feather by SAP stützen. Damit lassen sich unter anderem gebrauchte Waren zurücknehmen, verwalten und weiterverkaufen.

Und mehr als das: Auch wichtige finanzielle, kundenbezogene und nachhaltige Leistungsindikatoren können über die Plattform komfortabel verfolgt werden. Der Wiederverkauf von gebrauchten Dingen zu günstigeren Preisen ermöglicht Einzelhändlern und Herstellern eine größere Reichweite und trägt ein gutes Stück dazu bei, dass eine Marke zum Kundenliebling wird.

Wer es noch nicht getan hat, für den ist es jetzt an der Zeit, in Künstliche Intelligenz (KI) zu investieren, um das Kundenerlebnis zu verbessern.

Das kann dabei helfen, die Verbrauchernachfrage besser vorherzusagen, um eine unnötige Entsorgung von überzähligen Produkten zu vermeiden. Der Einsatz von Blockchain-Technologie schafft außerdem echte Transparenz in der Lieferkette und schützt vor Manipulationen.

4. Storytelling

Wenn es Einzelhändlern und Konsumgüterherstellern ernst damit ist, Ihren Teil zur Bewältigung der Klimakrise beizutragen, werden ihre getroffenen Maßnahmen auf Resonanz bei umweltbewussten Kundinnen und Kunden stoßen.

Es ist jedoch wichtig, bei der Kommunikation der Nachhaltigkeitsbemühungen nicht mit dem „Holzhammer“ zu kommen und einen „sanften Ansatz“ zu wählen.

Einige Beispiele:

  • Schilder in stationären Geschäften erläutern alle Änderungen, die im Rahmen von „grünen Bemühungen“ vorgenommen wurden.
  • Ein Hinweis an der Kasse informiert darüber, wie viel Kohlendioxid die Kundschaft durch eine nachhaltigere Lieferung einsparen kann.
  • Eine Kooperation mit Recyclingunternehmen schafft auch für Kundinnen und Kunden direkte Anreize zur Wiederverwertung.
  • Gutes tun und darüber reden: Der Weg und die Maßnahmen, die umgesetzt werden, sollten bekannt gemacht werden.
  • Fallstudien empfehlen grüne Lieferanten – es lohnt sich, darauf hinzuweisen.

Exzellentes Kundenerlebnis ja, Greenwashing nein

Aufmerksame Kundinnen und Kunden durchschauen heute schnell Versuche, auf den Öko-Zug aufzuspringen, um von einem heißen Trend zu profitieren. Das Wort vom „Greenwashing“ ist in aller Munde.

Immer mehr Kunden informieren sich gut über nachhaltige Initiativen. Oder anders gesagt: Das Angebot, einen Baum zu pflanzen, um CO2-Emissionen auszugleichen, reicht einfach nicht mehr aus.

Nichts spricht dagegen, Bäume zu pflanzen, aber das sollte nicht das Einzige sein, was ein Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit tut.

Und es sollte uns zu denken geben, wenn laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung nur rund die Hälfte der befragten Beschäftigten erleben, dass Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen wichtig ist. Lediglich 31 Prozent haben den Eindruck, dass Klimaschutz dort zählt.

Mit einer Vielzahl von Anwendungen will SAP seiner Kundschaft die Umsetzung solcher Initiativen erleichtern. Diese Tools sind Teil der unternehmensweiten Green-CX-Initiative und stellen die Weichen für wirklich nachhaltigen E-Commerce und Kundenkontakt.

SAP Green CX bietet alle notwendigen Werkzeuge für sämtliche Phasen einer nachhaltigen Customer Journey. So können Unternehmen beispielsweise mit den Qualtrics Engagement Tools die aktuellen Nachhaltigkeitsbedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden identifizieren. Oder es lassen sich Retouren durch ein maßgeschneidertes End-to-End-Erlebnis reduzieren und der Verkauf umweltfreundlicher Waren aktiv unterstützen.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Wahl

Der „Trilogy Fashion Showcase“ visualisiert ganz praktisch, wie Modehändler mit den Customer-Experience-Lösungen von SAP ihre Nachhaltigkeitsziele besser erreichen können. Wer den Online-Shop des fiktiven Modeunternehmens besucht, erfährt zum Beispiel direkt für jedes Kleidungsstück, welche Auswirkungen seine Produktion auf das Klima hat.

Und nicht nur das: Die Verbraucherinnen und Verbraucher sehen bei der Bestellung auch direkt die CO2-Emissionen der verschiedenen Versandwege. So können sie sich bewusst für eine umweltfreundlichere Versand- oder Verpackungsart entscheiden.

Darüber hinaus erleichtern virtuelle Anproben, dreidimensionale Produktfotos oder genauere Beschreibungen der Waren die umweltbewusste Kaufentscheidung.

Unnötige Retouren werden dadurch reduziert. Nicht zuletzt schafft die einfache Möglichkeit, gebrauchte Kleidung über einen eigenen Online-Shop zu verkaufen, eine neue Einnahmequelle für den Einzelhandel. Dabei werden hohe Qualitätsstandards zugrunde gelegt, um Reputationsschäden zu vermeiden.

„Grünes“ Kundenerlebnis: Ein Gewinn für Kundschaft und Unternehmen

Das zahlt sich gleich dreifach aus: Erstens punkten Firmen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, die zunehmend nachhaltig denken. Das steigert zweitens die Loyalität der Kundschaft und die Einnahmen. Drittens trägt die Nachhaltigkeitstransparenz in den Vertriebskanälen dazu bei, auch den bewussten Konsum zu fördern. Damit werden die Umweltauswirkungen der nachgelagerten Bereiche verringert.

Immerhin hat sich die EU mit dem Europäischen Klimaschutzgesetz verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Und schon 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen in den Ländern der Gemeinschaft um mindestens 55 % niedriger sein als 1990. Das sind ehrgeizige Ziele – Green CX hilft beim Erreichen.

Mehr dazu erfahren Sie im Leitfaden „Fünf Maßnahmen für nachhaltige Unternehmen

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