Die Weiterentwicklung von traditionellen, lokal betriebenen E-Commerce-Lösungen für den Online-Handel in der Cloud wird weiterhin teilweise durch monolithische Architekturen erschwert. Obwohl diese Systeme für viele Unternehmen nach wie vor wertvoll sind, verlieren sie zunehmend an Beliebtheit – zugunsten flexiblerer Composable-Commerce-Plattformen.
Das Schlagwort “Composable-Commerce” markiert einen bedeutenden Wandel in der Herangehensweise und Strategiebildung von Unternehmen bei ihren Investitionen in den digitalen Handel. Dennoch haben sowohl modernisierte monolithische als auch neue komponierbare Commerce-Plattformen ihren Platz im digitalen Ökosystem. Das hat seinen Grund: Sie bedienen unterschiedliche Geschäftsanforderungen innerhalb der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens.
Diese Koexistenz ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich sogar essenziell. Der Ansatz erweitert monolithische Systeme durch die Innovationen mit Hilfe von Composable Commerce-Komponenten und findet sowohl in B2B- als auch in B2C-Szenarien Anwendung.
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Monolithische versus Composable-Commerce-Plattformen
Monolithische Commerce-Plattformen gibt es seit den Anfängen des digitalen Zeitalters. Sie sind von Natur aus All-in-One-Lösungen aus einer Hand, mit einem eng gekoppelten Frontend und Backend.
Ursprünglich boten sie Einfachheit und Kohärenz – was sie für Unternehmen mit unkomplizierten Prozessen geeignet machte, die keine häufigen Updates oder Anpassungen erfordern. Mit der Zeit wuchsen diese Plattformen jedoch in Umfang und Komplexität. Die Geschäftsanforderungen entwickelten sich weiter und die Softwareanbieter fügten fortlaufend Funktionen hinzu, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Composable-Commerce-Komponenten hingegen basieren auf einem modularen Ansatz, der es Unternehmen ermöglicht, Best-of-Breed-Lösungen für verschiedene Funktionen des modernen E-Commerce auszuwählen und zu integrieren.
4 Elemente einer Composable-Commerce-Umgebung
Composable-Commerce-Plattformen ermöglichen Modularität auf verschiedene Weise:
- Microservices: Unabhängige Dienste, die über ein Netzwerk kommunizieren, um verschiedene Geschäftsfunktionen auszuführen. Sie sind gezielt konzipiert und haben spezifische Rollen zu erfüllen.
- APIs: Application Programming Interfaces (APIs) sind der Entwickler-Community nicht neu, ganz im Gegenteil. In der modernen Welt des Komponierbaren sind sie jedoch entscheidend für die Integration verschiedener Softwareelemente, da sie die Kommunikation und Interaktion der Rollen der Komponenten ermöglichen.
- Headless-Architektur: Headless ist ein weiteres Konzept, das schon länger existiert, und viele E-Commerce-Kernsysteme unterstützen Headless-Funktionalitäten bereits standardmäßig. In einer Composable-Lösung bietet die Trennung der Front-End-Präsentationsebene von der Backend-Logik Flexibilität darin, wie Inhalte über verschiedene Kanäle hinweg bereitgestellt werden.
- Cloud-Infrastruktur: Hyperscaler haben das Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Modell revolutioniert, indem sie kostengünstige On-Demand-Umgebungen, Skalierbarkeit, Resilienz und betriebliche Ausgaben (OPEX) anstelle von Investitionsausgaben (CAPEX) bieten, während sie dynamisches Hinzufügen und Entfernen von Services nach Bedarf unterstützen.
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Die Vorteile der Koexistenz
Gemeinsam können monolithische und Composable-Commerce-Plattformen die Vielfalt und Modernisierung von Unternehmen vorantreiben und verbessern.
Neuere, agilere Unternehmen könnten zum Beispiel von Anfang an einen Composable-Ansatz verfolgen, um sich schneller an Marktveränderungen anzupassen und innovative Technologien zu integrieren. Etablierte Unternehmen mit erheblichen Investitionen in monolithische Plattformen bevorzugen es dagegen möglicherweise, ihre Systeme beizubehalten. Sie können deren Funktionen durch die Einführung von Composable-Commerce-Komponenten erweitern.
Allgemeine B2B- und B2C-Szenarien verdeutlichen die Vorteile:
- B2B-Szenarien beinhalten oft komplexe Preismodelle, umfangreiche Kataloge und langfristige Kundenbeziehungen. Composable-Commerce kann die notwendige Flexibilität bieten, um diese Komplexitäten zu bewältigen, indem er Unternehmen ermöglicht, spezialisierte Komponenten zu integrieren, die diese einzigartigen Anforderungen effizient erfüllen.
- B2C-Szenarien hingegen konzentrieren sich typischerweise auf Kundenerlebnis, Geschwindigkeit und Personalisierung. Während monolithische Plattformen B2C-Unternehmen effektiv bedienen können, bietet die Anpassungsfähigkeit von Composable-Commerce einen Wettbewerbsvorteil, indem sie eine schnelle Einführung neuer Funktionen und personalisierte Einkaufserlebnisse basierend auf Verbraucherdaten ermöglicht.
Wie man das Beste aus beiden Welten herausholt:
Die Erweiterung einer monolithischen Plattform mit komponierbaren Add-ons kann eine strategische Möglichkeit sein, die Vorteile beider Architekturen zu nutzen. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre bestehenden Investitionen beizubehalten und gleichzeitig schrittweise neue Technologien und Praktiken zu übernehmen.
Ein Beispiel wäre, dass ein Unternehmen einen modernen Microservice für die Zahlungsabwicklung in seine monolithische E-Commerce-Plattform integriert, um zusätzliche Zahlungsmethoden oder Währungen zu unterstützen, ohne das gesamte System neu gestalten zu müssen.
Um eine monolithische Plattform erfolgreich mit Composable-Commerce-Komponenten zu erweitern, sollten Unternehmen folgende Schritte gehen:
- Identifizieren Sie Schlüsselaspekte, in denen Flexibilität oder Innovation erforderlich sind. Dies sind in der Regel Funktions- und Feature-Erweiterungen, die notwendig sind, um Änderungen in den Geschäftsprozessen zu unterstützen.
- Wählen Sie Composable-Commerce-Lösungen, die gut mit der bestehenden Plattform integriert werden können, vorzugsweise über gut dokumentierte APIs.
- Verfolgen Sie einen schrittweisen Integrationsansatz, um Störungen zu minimieren. Durch die Einbindung von komponierbaren Add-ons vermeiden Sie die Notwendigkeit, die Kernplattform anzupassen, und reduzieren somit Kosten, Risiken und Abhängigkeiten von knappen Ressourcen.
Die Koexistenz von monolithischen und Composable-Commerce-Komponenten stellt eine einzigartige Möglichkeit für Unternehmen dar, Innovationen zu beschleunigen, während gleichzeitig die technische Schuldenlast reduziert und ihre Investitionen zukunftssicher gemacht werden. Der Fokus auf kontinuierliche Investitionen in das Kernsystem durch Anpassungen wird dabei durch die laufende Integration von weiteren Composable-Commerce-Komponenten ersetzt.
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