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Ökostrom für die mittelständische Industrie: Einfach, grün und günstig mit digital renewables

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Nach Jahrzehnten konstant günstiger Strompreise sind heute die Herausforderungen für den produzierenden Mittelstand größer denn je. Nicht nur die explodierten Beschaffungskosten für Energie und die enorm gestiegene Volatilität machen den Unternehmen zu schaffen. Zudem sehen sich die Betriebe auch den wachsenden Anforderungen von Politik, Kapitalmärkten und Großkunden gegenüber. Diese erwarten von ihren Zulieferern zum Beispiel die Einhaltung von ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance). Die Nachfrage nach bilanzierbarem Ökostrom nimmt dadurch enorm zu.

Aktuell sind langfristige Lieferträge zur Absicherung vor Schwankungen beim Strompreis ebenfalls ein wichtiges Thema. Für kleinere und mittlere Unternehmen werden sie von den Versorgern derzeit so gut wie nicht mehr angeboten.

Online-Plattform als Tinder der nachhaltigen Energiebeschaffung

Unternehmer sollten sich auf Ihr Kerngeschäft und nicht auf die Energiebeschaffung fokussieren müssen“, so Lukas Liebler, der im Jahr 2019 gemeinsam mit Volker Feddersen in Hamburg die Plattform digital renewables (DR) gegründet hat.

Wir verstehen uns als Tinder der nachhaltigen Energiebeschaffung“, zieht er den Vergleich zu der einfach bedienbaren Dating-App. Konsequente Digitalisierung sei dabei der zentrale Schlüssel, um ein solches Angebot auch kurzfristig und transparent realisieren zu können.

Mit seinen beiden strategischen Partnern KPMG und SAP ist es dem jungen Energiedienstleister in Rekordzeit gelungen, einen digitalen B2B-Ökostrom-Marktplatz aufzubauen. Er ermöglicht die einfache, effiziente und nachhaltige Energiebeschaffung auf Knopfdruck.

Basis ist die SAP Commerce Cloud, mit deren Hilfe auch kleinere Grünstrom-Produzenten und ihre Abnehmer schneller und einfacher zueinanderfinden.

Durch die Verknüpfung des Marktplatzes mit der SAP Business Technology Platform lassen sich auch andere Prozesse abbilden, wie zum Beispiel das Thema Tarifierung oder der Zugriff auf andere Industrie-Clouds“, erläutert Sahar Mir Abedini-Pohl, Business Development Manager für Services bei SAP CX in Mittel- und Osteuropa (MEE).

Sie und ihr Team begleiten die beiden Unternehmensgründer seit letztem Jahr mit Beratungsleistungen – neben dem Implementierungspartner KPMG – als „Safe Guard“ dabei, die integrierte Lösung bis zur Marktreife zu bringen. „Dazu bieten wir verschiedene Dienstleistungen an, mit denen wir sicherstellen können, dass die Digitalisierung von Prozessen in der Cloud erfolgreich verläuft“, erläutert die Service-Expertin.

Diese Expertise ermöglicht es, die benötigte Lösungskonfiguration zu erfassen und zur Qualitätssicherung laufend zu optimieren. Ein Vorteil, der es den SAP-Kunden erlaubt, die bestmöglichen Prozesse und Produkte wiederum ihrer Kundschaft anzubieten und damit Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Auslagerung der Cloud-Infrastruktur an starke Partner wie SAP

Wir beobachten heute generell bei unseren Kunden – unabhängig von Firmengröße und Branche – eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft, während die Infrastruktur an starke Partner ausgelagert wird“, berichtet Sahar Mir Abedini-Pohl. Dass digital renewables mit seinem Dienstleistungsangebot im Bereich der erneuerbaren Energieversorgung von mittelständischen Industrieunternehmen eine ähnliche Strategie verfolgt, erleichtere die Zusammenarbeit enorm.

Dazu kommt auf der technologischen Seite die starke Verbreitung von SAP-Lösungen sowohl bei den Energieerzeugern wie bei den -abnehmern, die viele Anknüpfungspunkte für neue Kontakte bietet. Ein wichtiger Aspekt ist dabei für viele mittelständische Verbraucher auch die von SAP gewährleistete Datensicherheit bei der Nutzung der Plattform, der Vertrauen auf beiden Seiten schafft.

Außerdem spielen Nachhaltigkeitslösungen für eine Welt mit Null Emissionen („Net Zero“) im SAP-Portfolio heute eine zentrale Rolle.. Denn Unternehmen haben beispielsweise mit dem Sustainability Control Tower nicht nur alle Aspekte des Themas permanent im Blick, sondern können durch die Einbindung des digitalen Marktplatzes ihren ökologischen Fußabdruck im Bereich Energiebeschaffung sofort optimieren und so die Kennzahlen verbessern.

Unsere Produkte ermöglichen direkten Einfluss auf Basis der analysierten Daten“, unterstreicht Lukas Liebler. So könne man messbaren Mehrwert liefern – vom günstigen Ökostrom bis zur Optimierung des EU-Taxonomy-Scorings. Denn die Europäische Taxonomie-Verordnung, die in absehbarer Zeit von allen Firmen schrittweise umgesetzt werden muss, beinhaltet komplexe Reportingpflichten im ESG-Umfeld.

Matching mit Künstlicher Intelligenz und Automatisierung

Seit Oktober 2022 ist der digitale Marktplatz von digital renewables online und bringt Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Kraftwerken mit den passenden Abnehmern aus der Industrie direkt zusammen. Beim Matching hilft Künstliche Intelligenz (KI) beim Generieren des bestmöglichen Stromvertrags nach den jeweiligen Wünschen des Energieverbrauchers.

Dabei werden bis zu 31 individuelle Parameter der beteiligten Unternehmen berücksichtigt. So lassen sich individuelle Stromlieferverträge bei konstant niedrigen Preisen zur Absicherung gegen die Volatilität des Marktes realisieren.

Zu den Kunden von digital renewables gehört zum Beispiel die Freudenberg-Gruppe aus Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis.

Das Familienunternehmen mit mehr als 51.000 Mitarbeitenden in 60 Ländern setzt seit vielen Jahren das ERP-System und andere Lösungen von SAP und verkauft rund um den Globus technologische Produkte, Services und Lösungen in über 40 Marktsegmenten – von der Reinigung über die Automobilindustrie und Medizintechnik bis hin zur Spezialchemie.

Bis 2045 will die gesamte Gruppe klimaneutral sein und setzt dabei auf eine mehrstufige Strategie aus Energieeinsparung, Elektrifizierung, dem Einkauf und der eigenen Produktion von Ökostrom sowie der Kompensation des CO₂-Ausstoßes. Im letzten Jahr konnte Freudenberg den Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen am Gesamtstromverbrauch bereits von 21 auf 30 Prozent erhöhen und will diesen Weg konsequent fortsetzen. Dabei hilft die DR-Plattform.

Langfristiger Ökostrom durch individuelle Lieferverträge

Während Großkonzerne meist über eigene Abteilungen verfügen, die sich schon lange mit dem optimierten Einkauf von Energie befassen, ist das Thema für den Mittelstand in der Regel keine Kernkompetenz. Deshalb ermöglicht der neue Marktplatz dieser Zielgruppe einen einfachen Zugang zu Ökostrom – und das zu preislich attraktiven Konditionen.

In Kombination mit einer digitalisierten Wertschöpfungskette, wie zum Beispiel bei Finanzierungen, wird gleichzeitig mehr Effizienz und Vereinfachung am grünen Strommarkt geschaffen. Das kommt auch den kleinen und mittleren Lieferanten dort zugute.

Die Vereinbarkeit von ökonomischen und ökologischen Unternehmenszielen ist ebenfalls Realität geworden.

Das beweist Volker Feddersen an einem konkreten Beispiel: „Bei einem jährlichen Stromverbrauch in Höhe von rund 500.000 Euro können typische Mittelständler mit unserem Angebot über 70.000 Euro und rund 1.000 Tonnen COeinsparen“.

Denn wer über den DR-Marktplatz einen Vertrag abschließt, bekommt nicht nur den grünen Strom geliefert. Sondern automatisch aufbereitet auch sämtliche Daten, um diese auf Knopfdruck ohne großen Aufwand in seinen ESG-Reportings auszuweisen. Zudem stehen die aus der Nutzung von zertifiziertem Ökostrom resultierenden CO₂-Reduktionen für das EU-Taxonomy-Scoring ebenfalls reportingkonform ohne Aufpreis zur Verfügung.

Chance zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland

Um die Stromabnehmer besser vor übermäßigen Preisschwankungen zu schützen, eine sichere Versorgung mit Energie aus regenerativen Quellen zu gewährleisten und die Resilienz zu erhöhen, plant die Europäische Union bis spätestens Mai 2024 eine Reform des Strommarktes.

Im neuen EU-Strommarkt-Design sind unter anderem zusätzliche Instrumente und Werkzeuge vorgesehen, die bessere Anreize für den Abschluss langfristiger Lieferverträge bieten.

Sie sollen die Intransparenz des heutigen Strommarktes für kleinere Unternehmen beseitigen und Kredit- und Finanzrisiken reduzieren. Beispielsweise auch durch eine staatliche Förderung von Ökostrom, der über langfristige Verträge verkauft wird, oder die Einführung von „Energy Sharing“.

Dabei können mehrere Abnehmer gemeinsam einen Liefervertrag abschließen und nicht benötigte Mengen an der Strombörse handeln. Dies soll sicherzustellen, dass die Energierechnungen der Abnehmer in der Wirtschaft – und die Einnahmen von Erzeugern in Randlage – unabhängiger von den Preisschwankungen auf den kurzfristigen Märkten über längere Zeiträume stabiler werden.

Skalierbares Energy Sharing-Modell für den Mittelstand

Mit unserer digitalen Plattform und unserem serviceorientierten Geschäftsmodell können wir insbesondere dem Mittelstand die einfachere Teilnahme am neu gestalteten EU-Strommarkt ermöglichen“, ist Lukas Liebler überzeugt und rechnet sich dabei gute Chancen für sein aufstrebendes Unternehmen aus.

So sei digital renewables beispielsweise – auch dank der beiden Partner KPMG und SAP – bereits bestens gerüstet, um das „Energy Sharing“-Modell beliebig zu skalieren. Man biete allen Interessierten den kostenlosen Zugang zum digitalen Marktplatz und dessen Nutzung an. Dazu kommen die ausgefeilten ESG-Reporting-Funktionen und das Plus einer einfachen Integration in das vorhandene ERP-System im Unternehmen bis hin zur automatisierten Beschaffung von Ökostrom bis auf die Ebene der einzelnen Maschine.

So könne man die globale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken und durch Standardisierung und mehr Transparenz den Wirtschaftsstandort langfristig sichern. „Unsere strategische Partnerschaft mit SAP hilft uns dabei, den Kunden eine zeitgemäße, effiziente und vor allem zuverlässige Cloud-Lösung anzubieten und in ihre vorhandene IT-Landschaft zu integrieren“, betont der DR-Gründer.

Auf dem OMR-Festival in Hamburg die Gründer treffen

Auf dem OMR Festival in Hamburg am 9. und 10. Mai 2023 können Sie mehr über den digitalen Ökostrom-Marktplatz und über die Zusammenarbeit von SAP Services und digital renewables erfahren. Treffen Sie am SAP-Stand D02 in Halle 4 die beiden Firmengründer Lukas Liebler und Volker Feddersen und holen sich aus erster Hand alle Informationen über günstige und bilanzierbare nachhaltige Energie für den industriellen Mittelstand.  Am 9. Mai um 13.00 Uhr präsentiert digital renewables außerdem die Marktplatz-Lösung am SAP-Stand im Customer Theater.

Hier bekommen Sie Ihr kostenloses Ticket für das OMR Festival 2023 in Hamburg.


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