Zuletzt aktualisiert: Immersive Technologien in der Praxis: Drei Wege zu einer besseren Customer Experience

Immersive Technologien in der Praxis: Drei Wege zu einer besseren Customer Experience

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Bereits heute nutzen viele E-Commerce-Marken immersive Technologien für eine verbesserte Produktdarstellung und damit für ein besseres Kundenerlebnis, was unter anderem zu mehr Verkäufen führt und die Retourenquote senkt.

Von interaktiven 3D-Produktbildern und Konfiguratoren, über Augmented Reality (AR) Shopping Tools und virtuelle Umkleidekabinen: Immersive Tech schafft einzigartige, einprägsame und individuell anpassbare Erlebnisse.

Auch 2023 wird immersive Technologie weiter an Bedeutung gewinnen. Immer mehr Marken versuchen, damit neue Käuferschichten zu erreichen, von der massiven Zunahme des Mobile Commerce zu profitieren und sich für das künftige Metaversum frühzeitig zu wappnen.

Mithalten mit der Generation Z – dank immersiver Technologien

Da immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher der Generation Z angehören, gewinnen deren spezifische Konsumgewohnheiten für Marken zunehmend an Relevanz.

Viele sehen diese zwischen 1996 und 2009 Geborenen als potenzielle „Super-Konsumenten“ für die kommende Dekade. Schätzungen zur Kaufkraft der Gen Z reichen von 140 bis 360 Milliarden US-Dollar bereits im letzten Jahr.

Hier sind einige der wichtigsten Fakten zum Einkaufsverhalten der Generation Z:

  1. 83 Prozent stellen hohe Erwartungen an einen Online-Einkauf und sehen ihn vor allem als Interaktionserlebnis mit einer Marke und nicht als bloße Transaktion.
  2. 63 Prozent zeigen deutlich weniger Geduld bei langsamen oder schlecht funktionierenden Websites als ältere Generationen.
  3. 37 Prozent brechen aufgrund schlechter digitaler Erfahrungen einen Kauf ab oder geben negative Bewertungen ab.

Immersive Technologien helfen Marken dabei, ihre Online-Erlebnisse an die Erwartungen einer neue, technikaffine Kundschaft anzupassen.

Durch die Integration von 3D-Darstellungen sowie Augmented und Virtual Reality (AR/VR) schaffen Online-Händler fesselnde und kundenzentrierte Erlebnisse. So nutzt die amerikanische Schuhmarke SHOES 53045 immersiven Content, um die Shopping-Erfahrung für ihre Kundschaft zu verbessern.

Um dieser eine mit dem stationären Handel vergleichbare Interaktion zu ermöglichen, wurden Produkte in 3D digitalisiert und in die Produktseiten des Händlers im Online.Shop eingebettet. Die Besucherinnen und Besucher können die Produkte nun drehen, herein- und herauszoomen und sämtliche Details begutachten.

Der Erfolg von immersiven Technologien zeigt sich auch an den Zahlen: Laut Aurelia Ammour, Co-Gründerin und CEO von SHOES 53045, verbringt die Kundschaft dadurch heute 18 Prozent mehr Zeit auf den entsprechenden Produktseiten.

Immersiver M-Commerce wird zum Umsatztreiber

Laut Statista stammen inzwischen weltweit die meisten Besuche und auch Bestellungen auf E-Commerce-Websites von Mobilgeräten. Im zweiten Quartal 2022 machten Smartphones etwa 71 Prozent des weltweiten Website-Traffics im Einzelhandel aus und generierten 61 Prozent der Bestellungen im Online-Handel.

Auch im Jahr 2023 bleibt das Smartphone ein massiver Umsatztreiber für den E-Commerce. Entsprechend hoch ist der Druck für Händler, ein überzeugendes mobiles Einkaufserlebnis zu bieten.

Einer der Hauptgründe, warum Konsumentinnen und Konsumenten einen Kauf per Smartphone abbrechen: Sie können keine Produktdetails sehen

Die durchschnittliche Bilddiagonale eines Mobilgeräts liegt bei 4,7 Zoll (ca. 12 cm). Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Desktop-Monitor hat 15,7 Zoll (ca. 40 cm). Ein größeres Display ermöglicht jedoch die genauere Darstellung von Details und besseres Zoomen. Das gibt den Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich ein präziseres Bild von Produkten zu machen: Hintergrundinformationen, Bewertungen und mehrere Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln tragen maßgeblich zu einer positiven Kaufentscheidung bei.

Im Gegensatz dazu sind mobile Displays nicht in der Lage, all diese Informationen auf einmal anzuzeigen. Das gibt Nutzerinnen und Nutzern oft das Gefühl, zu wenig Informationen zu erhalten, um einen Kauf wirklich abzuschließen. 3D-Produktbilder sind hier eine Hilfe, da sie die Möglichkeit nieten, die Artikel aus allen Blickwinkeln und im Detail zu betrachten.

Dies ermöglicht eine bessere Vorstellung von einem Produkt – auch auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm. Laut einer Umfrage von Cappasity verbessert sich die Produktwahrnehmung nach der Einbindung interaktiver 3D-Bilder in einen Online-Katalog um 23 Prozent, während sich die Kaufbereitschaft der Kundschaft um 29 Prozent erhöht.

Experimentieren im Metaverse

Das Metaverse soll den Einzelhandel zukünftig grundlegend verändern. Die Online-Käuferschaft wird dann über die dreidimensionale künstliche Welt auf viel direktere Weise mit Marken und anderen Kundinnen und Kunden interagieren können: Sie kann Waren in virtuellen 3D-Läden wie in einem stationären Store betrachten, um einen realistischeren Eindruck davon zu gewinnen. Darüber hinaus wird es aber auch möglich sein, rein virtuelle Produkte zu kaufen und zu benutzen.

Eine Schlüsselrolle spielen dabei Technologien wie AR und VR. Sie sind die Basis für immersive dreidimensionale Umgebungen, die mit dem Metaverse verknüpft sind. Die Implementierung immersiver Technologien in den E-Commerce erlaubt es Einzelhändlern aber auch, mit innovativen Vermarktungsmodellen zu experimentieren, Vor- und Nachteile zu erkennen und sich frühzeitig im Metaverse zu positionieren.

Spielerische Schnittstelle für den Einkauf

Erste praktische Erfahrungen werden bereits gesammelt. Obsess, ein in New York City ansässiges Startup, hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, das Online-Shopping so zu verändern, dass die jüngere Generation besser erreicht wird.

Mit der Software des jungen Unternehmens kann der Einzelhandel die meisten seiner Kernprodukte bereits in einer immersiven Umgebung verkaufen.

Dazu ging die VR-Plattform, die mehr als 200 virtuelle Läden betreibt, im vergangenen Frühjahr eine Partnerschaft mit SAP.iO ein. Dadurch können die Kunden beider Unternehmen digitalisierte Einkaufsmöglichkeiten schaffen, bei denen die Verbraucherinnen und Verbraucher online in eine 3D-Welt eintreten und bequem von zu Hause aus oder auch von unterwegs mit einem Einzelhändler in Kontakt treten können.

Wir bringen eine spielerische Schnittstelle in das Einkaufserlebnis“, sagt Neha Singh, CEO und Gründerin von Obsess. Im vergangenen November wurde beispielsweise ein „Marken-Avatar“ eingeführt. Diese Funktion ermöglicht es den Retailern, auf ihren E-Commerce-Websites eigene Metaverse-Umgebungen zu schaffen und ihrer Kundschaft anpassbare Avatare anzubieten. Diese lassen sich individuell gestalten und sie können gemeinsam mit den digitalen Abbildern von Freundinnen und Freunden in Echtzeit einkaufen oder an Veranstaltungen teilnehmen.

Immersive Technologien und die neue Welt des Einkaufens

Immersive Technologien schaffen realitätsnahe Einkaufserlebnisse und helfen Einzelhändlern dabei, sich frühzeitig auf zukünftige Branchenentwicklungen einzustellen.

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten gehören zur Generation Z und benutzen für Online-Einkäufe in erster Linie ihr Smartphone. Statische Produktseiten sind daher nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen müssen innovative Retailer Online-Shopping-Erlebnisse schaffen, die dem Einkaufen in der realen Welt möglichst nahekommen. Dies ist der Schlüssel zur Omnichannel-Zukunft des Einzelhandels.

Blick in die Praxis: der Einsatz immersiver Technologien bei einem japanischen Möbel- und Haushaltsgeräte-Hersteller.


 

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